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Geschichte und Entwicklung der FFW Lehrbach
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Wenn in früheren Jahrhunderten zum Feueralarm geblasen wurde, eilten Männer und Frauen mit Holz- oder Ledereimern an die Brandstelle. Es wurden schnell eine oder zwei Reihen zur nächstgelegenen Wasserstelle gebildet und die gefüllten sowie die leeren Eimer wanderten von Hand zu Hand.Diese Art des Löschens war mühsam und konnte einen etwas größeren Brand nur eindämmen. Meistens war das betroffene Objekt nicht mehr zu retten. Mit der Entwicklung der Technik verbesserten sich aus Geräte und Methoden der Brandbekämpfung. So wurden um die Jahrhundertwende in Lehrbach 2 Handfeuerspritzen angeschafft; so genannte Saug-, Druckspritzen. Die kleinere war immer auf dem Schmitthof stationiert. Die größere war für den Ortsbereich und musste mit Pferden bespannt werden. Nach dem Bau der Wasserleitung im Jahre 1910 kam dann noch ein Hydrantenwagen hinzu. Nach dem Krieg von 1914 bis 1919 wurde die Feuerwehr unter der straffen Führung von Friedrich Pfeil neu organisiert. Die aktivsten Wehrmänner bildeten die Spritzenmannschaft; die Älteren die Hydrantenmannschaft. Hinzu kam noch der Steigertrupp, die neben Helmen und Sicherheitsgurten, noch mit Leitern und Äxten ausgerüstet waren. Das Spritzenhaus war im Keller der ehemaligen Schule untergebracht. Im Jahre 1934 wurde Karl Pimper I. zum Kommandanten der Pflichtfeuerwehr berufen. Er begleitete dieses Amt bis 1945 und wurde durch Karl Gemmer abgelöst.
Über den eigentlichen Gründungsvorgang und die Geschehnisse bis zum Jahre 1951 existieren keinerlei Unterlagen. Durch mündliche Überlieferung sind aber noch markante Schadensereignisse offenkundig, Im Jahre 1895 wurde die Gutsscheune von einem Brand heimgesucht, ausgelöst durch zündelnde Kinder.Nur unwesentlich später wurde die Wehr zum Brandeinsatz gerufen, zur Gastwirtschaft Decher ( jetziges Anwesen Konrad Wolf). Auch ein Waldbrand musste bekämpft werden. In den darauf folgenden 20er Jahren brannte auf dem Schmitthof eine Fruchtmiete mit 20 Morgen Roggen.
Viele der Wehrmänner mussten 1939 in den Krieg einrücken, so dass nach Beendigung desselben die Feuerwehr neu zusammenzustellen war. Diese Aufgabe übernahm Karl Gemmer, der im Jahr 1951, als es zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr kam, für ein weiteres Jahr in seinem Amt bestätigt wurde. Stellvertretender Brandmeister wurde Adolf Roth. Die Beisitzer waren Georg Weber und Karl Pimper I. Das Amt des Kassenwartes über nahm Hubert Decher, das des Schriftführers Karl Pimper II.
Der Jahresbeitrag wurde mit DM 1, pro Person festgesetzt, zahlbar in zwei Raten. Die erste ordentliche Hauptversammlung fand am 16.2.1952 statt, zu der 35 Mitglieder erschienen waren. Vorrangig standen hier Vorstandswahlen auf der Tagesordnung. So wechselte Karl Pimper II. in das Amt des Brandmeisters. Schriftführer wurde Kurt Neitzert.
Im Jahr 1952 stimmte der Gemeinderat der Anschaffung einer Motorspritze zu, die am 10.9. auch an die Lehrbacher Wehr übergeben wurde. Diese TS 8 war ein nach dem neuesten Stand der Feuerlöschtechnik gebautes und mit einem DKW-Motor ausgestattetes Gerät. Aus dem Überschuss einer Festveranstaltung wurde am 1.12.1953 ein Feuerwehranhänger angeschafft, in welchem die Feuerlöschgeräte nebst Zubehör untergebracht werden konnten. Im August 1954 half die Wehr bei der Bekämpfung eines Großbrandes in Erbenhausen, und war stolz darauf eine der einsatzfähigsten Wehren gewesen zu sein.
1956, 1960 und 1964 Wiederwahl des Vorstandes für weitere 4 Jahre.
Im Jahr 1959 rückte die Wehr mit 35 Personen aus um einen Waldbrand zu bekämpfen. Ohne fremde Unterstützung war dies auch nach 2 Stunden gelungen.
Die Vorbereitungen für das 10jährige Jubiläum begannen bereits im Dezember 60. Es wurde ein Festkomittee gebildet und der Programmablauf wurde wie folgt festgelegt:
Samstag, 27.5.61 : 19.00h Totenehrung am Ehrenmal anschließend Kommers im Festzelt.
Sonntag, 28.5.61 : 9.00h Festgottesdienst, 10.00h Alarmübung mit der FFw Kirtorf, anschließend Übergabe der neuen Tragkraftspritze TS 8/8, Marke Ziegler mit VW-Motor, durch Bürgermeister Liehr. 13.00h Festzug.
Am Rande sei vermerkt, daß schon hier Kameraden für 50jährig Mitgliedschaft in der Feuerwehr geehrt wurden.
Für seine Verdienste um das örtliche Brandschutzwesen wurde Brandmeister Karl Pimper II. im Jahre 1964 mit dem ' Deutschen Feuerwehr Ehrenkreuz ' ausgezeichnet. 2 Jahre später wurde er zum Bürgermeister bestellt. Dieses Amt begleitete er bis zu seinem Ableben im Jahr 1983.
In seine Amtsperiode fiel die Planung und der Bau des Feuerwehrgerätehauses am Kirtorferbergsweg. Mit großem Engagement war er selbst beim Aufbau tätig. Seine Verdienste im allgemeinen, aber die für die Wehr im besonderen, war dem Verein Verpflichtung, ihn zum Ehrenbrandmeister zu ernennen.
So konnte die Lehrbacher Wehr ab 1976 ein Gerätehaus ihr Eigen nennen, zum damaligen Zeitpunkt ein Novum in der näheren Umgebung. Die offizielle Schlüsselübergabe erfolgte im Rahmen der 25 Jahrfeier.
1967 übernahm Eugen Gutwin die Ausbildung der Wehrmänner kommissarisch. Im Jahr darauf wurde er durch die Mitgliederversammlung zum neuen Ortsbrandmeister gewählt. Karl Pimper II. musste dieses Amt aus beruflichen Gründen niederlegen. Stellvertretender Brandmeister wurde Friedel Dörr. Unterstützung fanden sie durch die Beisitzer Werner Weber, Alfred Pimper und Karl Ernst Schneider.
Erstmals war ab hier ein zunehmendes Interesse von Jugendlichen zu erkennen. Neben der Fort- und Weiterbildung von 2 kompletten Einsatzgruppen wurden auch die Nachwuchskräfte an die Feuerwehr herangeführt. Im Juli 1968 wurde die Ausrüstung durch einen neuen Anhänger vervollständigt und bei einer Nachtübung in der Bergstraße seiner Bestimmung übergeben.
Anlässlich der Mitgliederversammlung am 1.3.1969 wurde dann die Jugendfeuerwehr Lehrbach ins Leben gerufen.
Die Gründungsmitglieder waren:
Wilfried Hägermann , Karl-Ernst Steih, Erwin Faust, Karl-Heinz Schneider, Klaus Sprankel, Reinhold Glaubitz, Günther Krämer, Klaus-Dieter Junck, Karl-Heinz Braunroth, Wilfried Decher, Norbert Kebernick
Der Erfolg bei der ersten Wettkampfübung im Jahr 1970 war sehr beachtlich. Mit der erreichten Punktzahl lag man weit über dem Landesdurchschnitt.
Eugen Gutwin legte das Amt des Wehrführers 1973 aus beruflichen Gründen nieder, behielt aber die Ausbildung der Jugendfeuerwehr inne. Sein Nachfolger wurde Friedel Dörr. Zum Stellvertreter wurde Alfred Pimper bestimmt. Wilhelm Isenberg übernahm das Amt des Schriftführers.
Mit Wirkung vom 9.3.1974 wurde der Mitgliederbeitrag auf DM 6,- angehoben um die schmale Vereinskasse etwas aufzubessern. War doch zuvor die Jugendfeuerwehr komplett mit Kombi's ausgestattet worden.
 Neben den Feierlichkeiten und der Einweihung des Feuerwehrgerätehauses in 1976, war die Bereitstellung eines TSF, ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Lehrbach. Dabei handelte es sich um ein Fahrzeug des Typs Ford, mit dem Aufbau der Firma Ziegler.
Im Rahmen des 25jährigen Jubiläums überreichte Landrat Dr. Zwecker den Schlüssel für das neuerstellte Gerätehaus, das ausschließlich in Eigenleistung in 580 Arbeitsstunden erstellt wurde.
Das Amt des Gruppenführers übernahm 1977 Klaus Sprankel. Durch den Ortswechsel von Wilhelm Isenberg wurde Dieter Rechmann zum Schriftführer bestimmt. Die Mitgliederversammlung im Jahr 1978 bestätigte einstimmig den bestehenden Vorstand. Die Tätigkeit des Jugendwartes übernahm Alfred Wolf, da sich Eugen Gutwin aus beruflichen Gründen dieser Aufgabe nicht mehr stellen konnte.
Im Jahr 1979 wurde mit dem Bau der Grillhütte in der Diebach begonnen. In vielen freiwilligen Stunden konnte diese am 7.5.1983 ihrer Bestimmung übergeben werden. In den nachfolgenden Jahren erfolgte der Anschluss an das Strom- und Wassernetz. Auch die Ausstattung wurde kontinuierlich verbessert, die Außenanlagen dem Ortsbild angepasst.
Sie ist heute für viele Vereine Anlaufpunkt für ihre Grillfeste o.ä. und wird insbesondere von Auswärtigen gerne genutzt.
In diesem Jahr musste die Jugendarbeit leider ruhen, da es an Jugendlichen mangelt. Dagegen wurde die Einsatzabteilung in mehreren Ausbildungseinheiten weitergebildet. Auch wurde an einigen Veranstaltungen benachbarter Vereine teilgenommen.
Das Jahr 1980 forderte von den Lehrbacher Wehrmännern ihr ganzes Können, denn es galt 3 Großbrände zu bekämpfen.
Zunächst rief die Sirene am Pfingstmontag die Wehr zur Hofreite Rudolf Becker. Hier standen Stallungen nebst Scheune in hellen Flammen. Das Wohnhaus wurde vom Übergriff des Feuers geschützt. Der gesamte Viehbestand konnte in Sicherheit gebracht werden. Unterstützung erhielt man durch die Wehren Homberg, Erbenhausen, Kirtorf und Obergleen. Die Brandursache konnte nicht festgestellt werden. Es wurde ein Kurzschluss für möglich gehalten. Der Schaden wurde mit DM 200.000,- beziffert.
Am Abend des 1. Juli 1980 gegen 22.30h gab es schon wieder Großalarm. Es standen die Stall- und Wirtschaftsgebäude auf dem Schmitthof in hellen Flammen. Mehrere hundert Stück Rindvieh wurden in Sicherheit gebracht. Das Wohnhaus und ein weiteres Stallgebäude blieben dank des schnellen Handelns verschont. Hier auf dem Hamel'schen Hof lag einwandfrei Brandstiftung vor. Der Brandstifter wurde aber nie ermittelt.
Zum Einsatz kamen hier neben der FFw Lehrbach, auch die Wehren von Erbenhausen, Kirtorf, Ober-Gleen, Homberg sowie die Stützpunktfeuerwehr Alsfeld.
Bei den Aufräumungsarbeiten, als auch für die Brandwache, war fast die gesamte Lehrbacher Wehr im Einsatz, sowohl hier, wie auch wenige Wochen zuvor beim Anwesen Becker.
Nach wiederum 4 Wochen, eigenartig wieder bei Vollmond, am 29. Juli 1980 morgens, stellte die Frau des Konrad Wolf fest, dass in der vergangenen Nacht der Feuerteufel wieder unterwegs gewesen sein musste. Durch die rückwärtige Front der Scheune eingedrungen, hatte er Stroh auf die Schrothmühle gehäufelt und angezündet. Die Flammen fanden glücklicherweise nicht genügend Nahrung.
Die nach großer Arbeitsleistung wieder hergerichteten Stall- und Wirtschaftsgebäude der Familie Hamel wurden am 25.1.1981 nochmals von dem Brandstifter heimgesucht, und wieder bei Vollmond. Hier fiel die gesamte Großmelkanlage dem Feuer zum Opfer. Auch das Kuhstallgebäude, mit Heu- und Strohvorräten, brannte bis auf die Grundmauern nieder. Mensch und Tier blieben auch hier unversehrt. Der Sachschaden wurde auf DM 200.000,- geschätzt.
Die Vorstandswahlen im Jahr 1983 brachten keine großen Änderungen bei der personellen Besetzung. Es wurde lediglich Klaus Grein als Jugendwart ernannt.
Im Jahr 1984 wurde die Wehr zu einem Verkehrsunfall gerufen und zu mehreren technischen Hilfeleistungen. Bei einem Verkehrsunfall im April stürzte ein LKW in der Schmitthofskurve um, beladen mit Motorteilen. Trotz des herbeigerufenen Notarztes und des Rettungshubschraubers erlag der Fahrer am Unfallort seinen schweren Verletzungen. Infolge wolkenbruchartiger Niederschläge mussten Keller ausgepumpt, Straßen und Bürgersteige von Unrat gesäubert werden.
Die gut geführte Vereinskasse erlaubte in diesem Jahr die Anschaffung von zwei Handsprechfunkgeräten. Auch die weitere Ausrüstung wurde komplettiert. Insbesondere wurden Gelder freigemacht in Höhe von DM 5000,- für die Anschaffung persönlicher Schutzausrüstung, in Form von Einsatzanzügen und vorgeschriebenem Schuhwerk.
Der Ausbildungsstand der Stadtteilwehren wurde bei einer Großübung überprüft. Es wurde ein Wohnungsbrand im Neubaugebiet am Mühlberg angenommen. Die Wasserförderung lange Wegstrecke klappte gut, ebenso die Zusammenarbeit mit dem DRK Kirtorf.
Durch die fortschreitende Entwicklung im Brandschutzwesen ist die ständige Fort- und Weiterbildung unerlässlich. Da das Gerätehaus aber keinen Schulungsraum besaß, auch keine sanitären Einrichtungen, wurde 1985 die Umgestaltung desselben ins Auge gefasst.
Die Kosten dafür wies Bürgermeister Künz mit DM 70.000,- aus, wobei er gleichzeitig seiner Überzeugung Ausdruck gab, dass auch heuer wieder die Lehrbacher den Beweis für eine lobenswerte Eigenleistung nicht schuldig bleiben werden. Ebenfalls wurden zwei umluftunabhängige Atemschutzgeräte von ihm zugesagt.
Diese konnte die Wehr schon sehr bald in Empfang nehmen. Die offizielle Übergabe erfolgte im Oktober 1988 durch Bürgermeister Künz, anlässlich der Einweihung des Feuerwehrgerätehauses.
Nachdem alle behördlichen Hürden genommen waren, konnte man im Dezember 1987 mit der baulichen Veränderung des Gerätehauses beginnen. Nach etwa 1200 freiwillig geleisteten Stunden, erfolgte die Schlüsselübergabe am 22.10.1988 durch den Architekten Heinrich Geißler.
Das Gerätehaus verfügt nun über zwei geräumige Fahrzeugstellplätze. Die Einsatzkleidung der Aktiven ist übersichtlich und schnell greifbar untergebracht. Im Obergeschoß befinden sich neben den sanitären Einrichtungen, ein Schulungs- und Aufenthaltsraum.
Dieser Höhepunkt im Vereinswesen wurde umrahmt durch eine Feier im Dorfgemeinschaftshaus, unter Mitwirkung der örtlichen Vereine. Im Rahmen des “Tag der offenen Tür” wurde das Gebäude der Öffentlichkeit vorgestellt. Zuvor stellten die Wehren aus Lehrbach und Kirtorf ihre Einsatzbereitschaft unter Beweis, bei einem simulierten PKW- Unfall auf der B 62. Ebenfalls erhielt man hier Unterstützung des DRK Kirtorf.
Veränderungen personeller Art, gab es auch bei den Vorstandswahlen im Februar 1988. Der bisherige Vorstand stellte sich nicht mehr zur Wiederwahl.
So wurde der Vorstand durch die Mitgliederversammlung neu besetzt:
1.Vorsitzender u. Wehrführer: Klaus Sprankel
Stellvertreter: Klaus Grein
Beisitzer: Karl-Heinz Braunroth, Bernd Pimper, Alfred Wolf
Rechner: Wolfgang Schönhals
Schriftführer u. Pressewart: Norbert Gleiser
Das Amt des Jugendleiters blieb bei Klaus Grein. Unterstützt wird er durch Bernd Pimper und Markus Dörr.
Zum Leiter der Alters- und Ehrenabteilung wurde Werner Weber gewählt.
Der neu gewählte Vorsitzende dankte in seiner Ansprache dem scheidenden Vorstand für seine langjährige Tätigkeit im Interesse der Allgemeinheit.
Sein Vorschlag, Friedel Dörr zum Ehrenvorsitzenden zu ernennen, fand bei den Anwesenden großen Beifall.
Diesem schlossen sich Bürgermeister Künz und Sbi Manfred Cloos an, die von einem Generationswechsel im Vereinsleben sprachen. Gleichzeitig dankten sie dem neuen Vorstand für seine Bereitschaft zur Aufrechterhaltung des Brandschutzes, verbunden mit der Hoffnung auf eine gute Zusammenarbeit.
Durch die Versammlung wurde der Jahresbeitrag auf DM 12,-/Person erhöht.
Die Ausbildung wurde im Laufe der Jahre ständig intensiviert, sowohl bei der Einsatzabteilung, wie auch bei den Jugendlichen.
So konnte die Jugendfeuerwehr Lehrbach im Jahr 1989 erstmals den Stadtpokal erringen, den sie anlässlich des 20jährigen Bestehens ausrichten durfte.
Die Übungseinheiten der Einsatzabteilung wurden den heutigen Gegebenheiten angepasst, nicht zuletzt durch das ständige Anwachsen von Gefahrguttransporten auf der Straße. Hierzu waren Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen erforderlich auf Kreisebene, sowie an der Landesfeuerwehrschule Kassel.
Das hier erworbene Wissen musste des öfteren schon in die Praxis umgesetzt werden. Steigende Einsatzzahlen bestätigen dieses. So musste die Wehr in den zurückliegenden Jahren zu den verschiedensten Einsätzen ausrücken. Im Vordergrund stand hier die Bekämpfung von Kaminbränden. Durch schnelles und umsichtiges Handeln konnte insbesondere die Hofreite Herbert Lang vor Schlimmerem bewahrt werden. Auch wurde man zu Waldbränden gerufen, wobei sich die eingesetzten Güllefäßer einiger Landwirte zur “Wasserförderung lange Wegstrecke” aufs Beste bewährten.
Daneben galt es auch technische Hilfe zu leisten. Ausrücken musste die Wehr einige Male zur Beseitigung von Ölspuren und Unwetterschäden, sowie zu Verkehrsunfällen und zur Insektenbekämpfung.
Aber auch bei der Modernisierung der Gerätschaften machte der Fortschritt nicht Halt.
Die seit annähernd 30 Jahren in Betrieb gewesene TS 8/8 musste wegen technischer Mängel stillgelegt werden. So erhielt man im Sommer 1990 eine TS 8/8 der neuen Generation, Typ Fox, des Herstellers Rosenbauer. Als Besonderheit hat diese einen BMW-Motor und eine elektrische Startanlage.
Das im Jahr zuvor von Kbi Steuernagel angekündigte neue Fahrzeug, wurde von der Lehrbacher Wehr im Januar 1991 in Dienst gestellt.
Hierbei handelt es sich um ein Wasserführendes Fahrzeug TSF-W, aufgebaut auf einem Fahrgestell VW LT 50.
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Im Jubiläumsjahr 1991 hatte die Freiwillige Feuerwehr Lehrbach einen Mitgliederstand von 117 Personen.
Die Einsatzabteilung zählte 25 Aktive. Die Alters- und Ehrenabteilung umfasste 20 Personen. Die Jugendfeuerwehr stand mit 15 Mädchen und Jungen zu Buche.
Im Jahr 1992 wurde die Einsatzabteilung mit 6 zusätzlichen Meldeempfängern ausgestattet. Die Anschaffung wurde zum Teil finanziert aus Vereinsmitteln, der Jagdgenossenschaft und der Fa. Mittelstädt. Im August des selben Jahres wurde eine Gemeinschaftsübung mit dem Katastrophenschutzzug aus Limburg/Weilburg abgehalten. Am 25.09 wurde dann erstmals eine Gemeinschaftsübung mit der Nachbahrwehr aus Niederklein durchgeführt, seit dem fester Bestandteil des jährlichen Übungsplanes.
Bei den Neuwahlen im darauf folgenden Jahr scheidet Alfred Wolf aus dem Vorstand aus und wird durch Dirk Rechmann ersetzt. Zusätzlich wird Jörg Menze als 4. Beisitzer gewählt. Es wahren 4 Brandeinsätze und 3 Technische Hilfeleistungen zu verzeichnen. Die Jugendfeuerwehr zählt 17 Personen, hierunter 9 Mädchen.
1994 mussten 2 Brandeinsätze und 7 Technische Hilfeleistungen durchgeführt werden. Die Jugendfeuerwehr feierte ihr 25jähriges bestehen, obwohl die Resonanz stark rückläufig ist. Markus Dörr legt aus beruflichen Gründen das Amt des Jugendleiters nieder. Vom 17.-19.06. wurde ein Vereinsausflug in den Bayrischen Wald, zusammen mit der Altenherren- mannschaft des FC Alemannia Lehrbach organisiert. Gegen Ende des Jahres wurde aus Vereinsmitteln wird ein tragbarer Stromerzeuger im Wert von DM 2000,- angeschafft.
Die Jugendarbeit ist 95 zum Stillstand gekommen. Klaus Sprankel erhält das Deutsche Feuerwehrehrenkreuz in Silber.
1996 ist die Wehr ist im Besitz von 4 Nomex 3-Schutzanzügen, beschafft vom Land Hessen. Desweiteren konnte ein weiteres 2m Handsprechfunkgerätes aus Vereinsmitteln (Kosten ca. DM 1500,-) in betrieb genommen werden. Die Jugendfeuerwehr ist wiederbelebt und hat einen Personalstand von 20 Jugendlichen.
Bei den Vorstandswahlen 1997 ergaben sich keine Veränderungen. Im Laufenden Jahr sind 4 Brandeinsätze, 1 Pkw-Brand mit 2 tödlich verletzten Personen, 1 Technische Hilfeleistung und eine Personensuche mit 1 Toten zu verzeichenen.
1998 konnte sich die Einsatzabteilung über 3 Neuzugänge, die aus der Jugendfeuerwehr übernommen werden konnten freuen. Nach 10jähriger Amtszeit legt Klaus Grein das Amt des Stadtjugendfeuerwehrwartes nieder. Stadt- und Kreisüberschreitende Zusammenarbeit mit den Wehren aus Erbenhausen und Niederklein wird gefestigt.
In den darauf folgenden Jahren bleiben die Einsatzzahlen Stabil, so galt es 1999, 3 Brandeinsätze und 1 Technische Hilfeleistung, und 2000, 3 Brandeinsätze und 5 technische Hilfeleistungseinsätze zu bewältigen. Des weiteren erreichte die Einsatzabteilung durch weitere Zugänge eine stärke von 20 Personen. 1999 erhielt die Jugendfeuerwehr den Stadtpokal. Da sich keine Wehr für die Ausrichtung des Stadtpokals gefunden hatte, wurde die Wertung des Kreisentscheides angenommen, da man hier die Nase vorne hatte. Die Feuerwehr richtete die Jahrtausendparty aus. Das DGH war mit 120 Gästen bis auf den letzten Platz ausgebucht. Höhepunkt war ein phantastisches Höhenfeuerwerk durch einen Lehrbacher Sponsor.
Im Jubiläumsjahr 2001 kann die Wehr erstmals auf die Unterstützung von 2 Kameradinnen zurückgreifen. Nach erfolgreicher Teilnahme am Grundlehrgang konnten Sandra Braunroth und Eva Pimper in die Einsatzabteilung übernommen werden. Vom 24.-27.05 wurde ein 4 Tages-Vereinsausflug ins Emsland organisiert. Vom 17.-19.August wurde das 50jährige Vereinsjubiläum im Festzelt, begleitet von Beachparty, Kommers und buntem Festzug gefeiert.
Nach einem Schadensereigniss am 27. Oktober in der Nähe des Schmitthofs, wozu die örtliche Feuerwehr nicht alarmiert wurde, kamm es zur Eskalation und vorübergehenden Niederlegung des aktiven Brandschutzes. Genau einen Monat später, nach einer Erläuterung der Vorkomnisse und offene Aussprache zwischen allen Beteiligten (Landrat, Kbi Rinke, Leitstelle, Bgm Künz und Ortsgremien), wurde der Dienstbetrieb durch einstimmiges Votum der Einsatzabteilung sofortiger Wirkung wieder aufgenommen.
Mit dem Einhergehen der Währungsunion, stimmt die Mitgliederversammlung im Jahr 2002 der Änderung des Jahreseitrages auf 7.- EUR zu.
Im Rahmen der Flutopferhilfe beteiligen sich hiesige Kameraden an den Tierfutterspenden. Die Jugendfeuerwehr verzeichnet 7 Mitglieder.
Im Wahljahr 2003 gab es keine Änderungen beim Vorstand. Am 7. Februar wurde durch die jüngere Generation der Aktiven eine Schlittenpartie und Hüttenzauber an der Grillhütte organisiert und ausgerichtet.
Vom 23.-25. Mai fand eine Klausurtagung der Einsatzkräfte in Poppenhausen/Rhön und Besuch der dortigen Wehr statt. Die Öffentlichkeitsarbeit wird verstärkt und mit dem "Lehrbacher Löschblatt" vierteljährlich unterstützt. Zeitgleich wurde die Übungsgemeinschaft Gleental aus den JfW Lehrbach, Ober-Gleen und Heimertshausen gegründet. Im Jahr 2003 waren 3 technische Hilfeleistungen und 4 Brandeinsätze zu bewältigen. Aufgrund erhöhter Waldbrandgefahr stellt die FFw einen Brandsicherheitsdienst für ein Höhenfeuerwerk an der Teichmühle.
2004 waren 4 technische Hilfeleistungen und 1 Brandeinsatz zu bewältigen. Nach einem tragischen Unglücksfall verstirbt das Vorstandsmitglied Werner Weber.
Im August veranstalltete die FFw einen Nordic-Walking Schnupperkurs auf dem Sportplatzgelände.
Aus Vereinsmitteln wird eine Anschaffung einer Computersoftware “Feuerwehrverwaltungsprogramm” finanziert.
Im Oktober konnte man sich dann über einen Gegenbesuch der Feuerwehrkameraden aus Poppenhausen/Rhön freuen.
Bei der 54. ordentliche Mitgliederversammlung im Jahr 2005 erhielt man die Zusage des Dienstherrn für zwei zusätzliche Pressluftatmer und umfangreiche Baumaßnahmen an der Saugstelle Brücke Bergstraße.
Der Antrag für einen Mannschaftsbus, aus dem Vorjahr, wird nicht weiterverfolgt, aufgrund der unklaren Kosten/Nutzensituation.
Bei einer Funkübung in Heimertshausen belegte man den 1. Platz.
In einer Vorstandssitzung wird eine Bambiniwehr angeregt. Zukünftige Übungen sind grundsätzlich mit einem Sirenendauerton anzukündigen.
Eine Mitgliederwerbung für ortsansässige Haushalte im Dezember zeigte nur geringe Resonanz.
Zur 55. ordentliche Jahreshauptversammlung 2006 waren 45 Mitglieder anwesend. Der Verein umfasst 101 Mitglieder, davon 22 Aktive.
Zur 56. ordentlichen Jahreshauptversammlung besteht die Einsatzabteilung aus 21 Personen, die Jugendfeuerwehr aus 8 Personen.
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